Bokashi Kompost

Bokashi ist ein japanischer Begriff und steht frei Übersetzt für „fermentiertes Allerlei“. Meistens wird Bokashi für die Kompostierung verwendet. Einem Bokashi-Kompost werden bei der Herstellung organischen Abfällen (z.B. Küchenabfällen, Gartenrückschnitten, o.Ä.) Produkte wie effektive Mikroorganismen (auch oft in kurz „EM“ genannt) zugegeben. Daraus entsteht der Bokashi-Kompost. Er ist bekannt für die Förderung des Pflanzenwachstums.

Bei einigen Abwandlungen können daraus weitere Produkte entstehen z.B. Komposttee.

 

Ablauf – auf chemischer / biologischer Ebene

Der gesamte Prozess wird auch als Fermentation bezeichnet. Dabei findet das Verfahren unter sauerstoffarmen Bedingungen statt. Anders als bei „normalem“ Kompost der unter ständiger Belüftung steht. Die sauerstoffarme Umgebung unterstützt das Wachstum von anaeroben Mikroorganismen (z.B. Milchsäurebakterien) und Hefen. Den Zustand wird anaerobe Fermentation genannt.

Diesem anaeroben Zustand werden effektive Mikroorganismen zugesetzt. Was EMs sind, ist hier ausführlich beschrieben und wo diese überall verbaut sind. In kleinen Mengen sind diese im Shop erhältlich, in größeren Mengen auf Anfrage.

Durch das Hinzufügen fangen die Bestandteile (Hefen und Bakterien unterschiedlichster Arten) die Oraganik zu zersetzen und organische Verbindungen aufzubauen.

Dabei wird ein Fermentationsprozess gestartet. Dieser sollte unter luftdichten Verhältnissen stattfinden (z.B. in einem Fass oder unter einem zugedecktem Haufen). Bildlich vergleichbar mit einer landwirtschaftlichen Silage.

Die Zugabe der Kulturen, mit besonderem Augenmerk auf den Milchsäurekulturen (Lactobacillus), produziert viel Milchsäure als Hauptstoffwechselprodukt. Dadurch wird der pH-Wert gesenkt und es entsteht eine saure Umgebung. Diese Umgebung hemmt unerwünschte Mikroorganismen. Während des Prozesses werden organische Verbindungen in den Abfällen abgebaut. dadurch werden verschiedene Enzyme, organische Säuren und weitere Stoffwechselprodukte freigesetzt und Mineralien in den Ausgangsstoffen in für Pflanzen verfügbare Mineralien umgewandelt.

Positiver Nebeneffekt ist die deutliche Geruchsreduktion. „Normaler“ Kompost hat oft mit unangenehmen Gerüchen zu kämpfen.

Das Endprodukt entsteht, je nach Rohstoff, nach 2-4 Wochen. Das Endprodukt ist reich an wichtigen Nährstoffen für die Pflanzen. Dazu zählen die typischen N-P-K-Werte (Stickstoff, Phpsphor, Kalium / Kali) und Enzyme, wie oben beschrieben. Der Kompost kann direkt eingearbeitet werden. Je nach Säuregehalt sollte darauf geachtet werden, dass der Kompost etwas abstand zu Pflanzenwurzeln hat (kann zu sauer sein!).

 

Aufbau / Anleitung für einen Bokashi Kompost

Also Grundlage wird Organik benötigt. Das können Grasschnitt, Küchenabfälle, Strauchrückschnitte, etc. sein. Diesem wird dann als Starthilfe z.B. EMs hinzugefügt.

 

Schritt für Schritt

Abfälle / Organik in einen luftdichten Behälter füllen (tierische Produkte Fleisch / Knochen können den Fermentationsprozess beeinträchtigen). Beim Befüllen die Masse immer wieder andrücken und ab etwa der Hälfte immer wieder die Starthilfe dazugeben bis der Behälter voll ist. Anschließend fest verschließen und den Behälter für etwas 14 Tage an einem wärmeren Ort fermentieren lassen (warm = +-20°C).

Beim Fermentieren wird eine Flüssigkeit entstehen, diese kann 1:100 verdünnt an Pflanzen vergossen werden.

Wenn das Endprodukt nach ca. 14 tagen angenehm säuerlich riecht und die Abfälle zersetzt sind, dann ist der Prozess abgeschlossen. Das Endprodukt, jetzt Bokashi, kann mit ausreichend Erde in den Boden eingearbeitet werden. Nun bietet es die gewünschten Vorteile an Nährstoffen für die Pflanzen.